Heilpädagogik online

 

 

Inhaltsbeschreibungen

Jahrgang 5 (2006)

Ausgabe 04|06

Werner Schlummer:
Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation mit Einrichtungen der Behindertenhilfe sowie Menschen mit geistiger Behinderung im Kontext barrierefreier Museumsangebote

Abstract:
Öffentlichkeits- und Medienarbeit stellen generell wesentliche Methoden und Instrumente zur Kontaktaufnahme und Kontaktpflege dar. Im Kontext des Anspruchs an barrierefreie Museumsangebote ergibt sich hieraus eine besondere Herausforderung, die Kommunikation mit Einrichtungen der Behindertenhilfe allgemein und Menschen mit geistiger Behinderung speziell zu suchen und zu pflegen. Der Beitrag stellt grundsätzliche Aspekte der Öffentlichkeitsarbeit als ein strategisches Instrument dar und beschreibt thesenhaft Möglichkeiten für Aktivitäten im Rahmen von Museumspädagogik.

Abstract (engl.):
Public and media relations in general are essential methods and tools for getting and keeping in contact with people. In the context of the demand for accessible museums arises the special challenge to take up and to cultivate ways of communication with helping institutions for people with disabilities and especially people with mental handicaps. This article presents fundamental aspects of public relations as a strategic instrument and describes in theses possible activities of museums.

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Jochen Friedrich:
Entscheidungsverhalten im Übergang von der WfbM auf den allgemeinen Arbeitsmarkt
Abstract:
In einer qualitativen Studie wird das Entscheidungsverhalten von Menschen mit geistiger Behinderung im Übergang von der WfbM auf den allgemeinen Arbeitsmarkt aus deren eigener Erlebensperspektive analysiert. Dabei wird der subjektive Bedarf an Orientierung in einer kritischen Statuspassage erkennbar. Als wichtigstes handlungssteuerndes Konzept wird eine emotionale Entscheidungsorientierung identifiziert. Entsprechend müssen wirksame Entscheidungs-Unterstützungssysteme die Akteure in ihrer emotionalen Ausbalancierung von personaler und sozialer Identität erreichen, um Orientierungsfähigkeit, psychisches Wohlbefinden und soziale Verwirklichung im Entscheidungsprozess zu fördern. Eine dialogische Begleitung von Menschen mit geistiger Behinderung in beruflichen Übergängen sollte diese Dimensionen berücksichtigen.

Abstract (engl.):
The decision-making behaviour of mentally handicapped people when being transferred from the WfbM (Werkstätten für behinderte Menschen - Workshops for handicapped people) to the general labour market is analysed from their own perspective in a qualitative study. The subjective need for orientation in a critical status passage becomes evident here. Emotional decision-making orientation is identified as being the most important concept for guiding actions. Accordingly, effective decision-making support systems have to connect with the actors in their emotional balancing of personal and social identity in order to promote their ability to orient themselves and to boost their mental well-being and social fulfilment in the decision-making process. Support of mentally handicapped people undergoing employment transitions by means of dialogues should take these dimensions into consideration.

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Ferdinand Klein:
Heil-/Sonderpädagogik in der Slowakei - ein Erfahrungsbericht

Abstract:
Ferdinand Klein berichtet von seiner Tätigkeit als Gastdozent der Heil- und Spezialpädagogik in der Slowakei. Er zeigt Tendenzen, Strömungen und Veränderungen in diesem Fachgebiet seit der Auflösung der Tschechoslowakei 1993.

Abstract (engl.):
Ferdinand Klein reports about his activities as a guest lecturer in Slovakia. He shows tendencies, developments and changes of this subject since the end of Czechoslovakia in 1993.

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Ausgabe 03|06

Tim Albers:
Unterrichtliche Förderung auf der semantisch-lexikalischen Sprachebene: Didaktische Implikationen einer epigenetischen Entwicklungstheorie

Abstract:
Angesichts der sich ständig verändernden begrifflichen Strukturierungsprozesse in der kindlichen Wortbedeutungsentwicklung stellt sich die Frage, wie sich die Begriffssysteme der Schülerinnen und Schüler dem Sprachsystem der Erwachsenen annähern können, wie sie begriffliche Kriterien entwickeln und verallgemeinern, Begriffe ordnen und miteinander vernetzen. Ein Zugang zum Begriffssystem der Kinder erschließt sich nur über eine Analyse der kindlichen Begriffskriterien. Die epigenetische Entwicklungstheorie bildet dabei das Fundament entwicklungsgemäßer Betrachtung von Wortbedeutungsentwicklung im Kontext Schule.

Abstract (engl.):
In view of a continuous alteration of the childÂ’s semantic concepts, the question occurs, how children manage to achieve semantic markers and establish organized structures of the meaning of terms and words. Analyzing the child's language-system helps us to understand the process of language acquisition of children with specific language impairments. An epigenetic theory of development implies a process-orientated view on the child's language system and provides the basis of intervention in school.

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Ernst von Kardorff/ Heike Ohlbrecht:
Die Bedeutung der Arbeit für psychisch kranke Menschen im gesellschaftlichen Wandel - soziologische Anmerkungen zur beruflichen Rehabilitation
Abstract:
Menschen mit psychischen Erkrankungen sind eine Hochrisikogruppe auf dem Arbeitsmarkt: ihre Erwerbslosigkeit liegt deutlich über dem Durchschnitt. Dafür sind säkulare Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt und höhere Anforderungen an berufliche Leistungsfähigkeit ebenso verantwortlich wie eine deutliche Zunahme psychischer Erkrankungen in der Bevölkerung. Diese Situation stellt nicht nur eine Herausforderung für die betroffenen Menschen und ihre Familien, sondern auch für Strategien der beruflichen Rehabilitation und die Verbesserung der Teilhabechancen für diesen in sich heterogenen Personenkreis dar. Der Beitrag beschreibt die Konsequenzen der genannten Veränderungen mit Blick auf die besonderen Belange und Probleme psychisch kranker Menschen und diskutiert Möglichkeiten wirksamer und passfähiger Strategien der beruflichen Wiedereingliederung psychisch behinderter Menschen im deutschen Rehabilitationssystem.

Abstract (engl.):
Persons with psychiatric diseases are a high risk population on the labour market; their rate of unemployment lies markedly above the average rate. This is partly due to the secular changes in the labour market and the respective higher demands on job performance; partly it reflects the remarkable increase of psychiatric diseases in the general population. This situation is a challenge for the personal and social identity and for the social integration and participation of the psychiatric patients and their relatives as well as for the strategies of vocational rehabilitation and social integration of this target group. The article describes the consequences of the global changes in the labour market with respect to the specific problems of persons with psychiatric diseases and discusses alternatives for more effective and suitable strategies of vocational rehabilitation under the conditions of the German System of rehabilitation.

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Matthias Wenke:
Diagnose statt Verständnis: Die "Krankheit ADHS" als kulturelles Artefakt. Eine phänomenologische Annäherung

Abstract:
Das sogenannte "Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperkinese-Syndrom" (ADHS) wird in alamierendem Ausmaße immer mehr Kindern zugeschrieben. Es lässt sich zeigen, dass diese Diagnose als kulturelles Artefakt die Biologisierung und Individualisierung der Folgen sozialen Wandels übernimmt. Die Analyse des Diskurses um "ADHS" enthüllt einen Biologismus in Medizin, Pädagogik und Psychologie. Alternativ wird die Phänomenologie Husserls und Merleau-Pontys als tragfähiges Theoriefundament für einen existenziellen und hermeneutischen Zugang zu menschlichem Verhalten skizziert.

Abstract (engl.):
The so-called "attention deficit hypercinetic disorder" (ADHD) is attributed to more and more children to an alarming extent. It is demonstrable that this diagnosis serves as a cultural object to biologize and individualize the consequences of social change. The analysis of the discourse and the reasoning about ADHD reveals a biologistic ideology in medicine, pedagogy and psychology. As an alternative the phenomenology of Husserl and Merleau-Ponty is outlined as a sustainable theoretical fundament for an existential and hermeneutical approach to human behavior.

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Ausgabe 02|06

Julia Strupp:
I donŽt feel down! Zur Lebenszufriedenheit von Menschen mit Down-Syndrom – untersucht am Beispiel des Magazins "OHRENKUSS ...da rein, da raus"

Abstract:
Auf der Basis halbstandardisierter Interviews mit Redakteur/ innen der Zeitschrift "OHRENKUSS ...da rein, da raus" sowie einer Fragebogenerhebung mit deren Eltern wurde untersucht, welchen Einfluss die redaktionelle Mitarbeit an der genannten Zeitschrift auf die Lebenszufriedenheit von Redakteur/innen mit Down-Syndrom hat. Die Ergebnisse zeigen, dass die redaktionelle Mitarbeit von Empowermentprozessen geprägt ist und diese zu einer Steigerung der Lebenszufriedenheit führen.

Abstract (engl.):
The influence of editorial activity on the life satisfaction of journalists with mental retardation was examined by means of semi-standardised interviews carried out with journalists of the magazine "OHRENKUSS ...da rein, da raus" as well as by means of a questionnaire-based survey among their parents. The results outline that the editorial activity is characterized by empowerment processes which lead to an increase in life satisfaction.

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Georg Theunissen:
Art Brut, Kreativität und geistige Behinderung
Abstract:
Gemälde, die von Menschen mit geistiger Behinderung verfertigt wurden, imponieren immer wieder als außergewöhnliche Kunstwerke. Der Beitrag befasst sich mit dem Stellenwert und der Klassifikation solcher Kunstwerke innerhalb der bildenden Kunst. Begriffe zur Klassifikation und Interpretation solcher Arbeiten wie "Art Brut" oder "Außenseiterkunst" werden auf ihre Tauglichkeit hin untersucht und im Hinblick auf die hier interessierenden Kunstwerke weiterentwickelt.

Abstract (engl.):
Many paintings by artists with mental retardation are regarded as outstanding works of art. The essay addresses the value as well as the classification of these works within in the field of visual arts. The suitability of concepts like "Art Brut" or "Outsider Art", which are typically used to classify and interpret such works of art, is submitted to a careful examination. The proposed concepts are advanced with regard to the works in consideration.

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Sven Jennessen:
Systemisches Verstehen von Entwicklung und Sozialisation bei progredienter Erkrankung als Grundlage schulpädagogischen Handelns

Abstract:
Die individuelle Entwicklung und Sozialisation umfasst für progredient erkrankte Kinder und Jugendliche neben der Bewältigung der normativen Entwicklungsaufgaben häufig eine Vielzahl besonderer Entwicklungsaufgaben. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass das Wissen und Verstehen dieser spezifischen Bedingungen den begleitenden Pädagoginnen und Pädagogen bei der Gestaltung unterstützender Förderbedingungen in der Schule unabdingbar ist. Die Differenzierung des Förderangebotes in psycho-emotionale Begleitung, Förderung leistungsbezogener Fähigkeiten und Förderung des Copings bietet hierfür sinnvolle Handlungsansätze.

Abstract (engl.):
Young people with terminal illnesses have to cope with a variety of issues during their development. In addition to their every day tasks they are confronted with a variety of special challenges. Teachers working with these pupils need a complex understanding of these pupils specific circumstances and needs in order to create a supportive setting. It is shown that differentiating between psycho-emotional, achievement-related and coping-related support strategies can help create such settings.

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Ausgabe 01|06

Udo Wilken:
Lernen für das Leben: Aspekte einer zukunftsorientierten Bildung für Beruf und freie Zeit – Herausforderungen angesichts unterschiedlicher Lernausgangslagen

Abstract:
Bei einem wachsenden Freizeitanteil an der Lebenszeit genügt es nicht, wenn die Schule nur auf den Beruf vorbereitet. Sie muss auch eine Freizeitbildung leisten. Nur mit diesem doppelten Fokus können Erziehung und Bildung als allgemeinbildend gelten und sich zukunftsfähig entfalten.

Abstract (engl.):
Considering that an increasing part of life is leisure-time school should not be reduced on functioning as groundwork for working life; rather, it is necessary that it educates as well for leisure activities. Only with this twofold focus education and training can develop in a sustainable way as oriented on providing general as well as specialised knowledge.

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Ines Horst:
Die Bewertung der Lebensqualität im Bereich Wohnen aus der Sicht von Menschen mit geistiger Behinderung
Abstract:
Der Artikel beruht auf einer qualitativen Studie zur Lebensqualität im Bereich Wohnen für Menschen mit geistiger Behinderung in Sachsen-Anhalt. Ausgehend vom Modell der Lebensqualität nach SEIFERT (1997) wurden Menschen mit geistiger Behinderung und deren Betreuer in verschiedenen Wohnformen eines Trägers der Behindertenhilfe in Sachsen-Anhalt interviewt. Ausgewählte Ergebnisse der Studie werden vorgestellt und im Zusammenhang mit bereits vorliegenden Untersuchungen diskutiert.

Abstract (engl.):
The article is based upon a qualitative research investigating the influence of residential conditions on the quality of life of mentally handicapped people in Sachsen-Anhalt. Handicapped people as well as caring staff were interviewed on the basis of the model of quality of life according to SEIFERT (1997). The interviewed people live in different types of home run by a handicapped-supporting institution in Sachsen-Anhalt. Assorted results of the study are introduced in the article and discussed with reference to already existing researches.

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Helmut Mair / Jutta Hollander:
Den Ruhestand gestalten – Bericht über das Modellprojekt "Unterstützter Ruhestand von älteren Menschen mit Behinderungen"

Abstract:
Die Institutionen der Behindertenhilfe stehen vor einer neuen Herausforderung: Es wächst die Zahl der Menschen mit Behinderungen, die das Ruhestandsalter erreichen. Für sie sind (alters-)angemessene Lebensräume zu schaffen, die ihren individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten entsprechen. Der folgende Beitrag berichtet über Konzeption, Verlauf und Ergebnisse eines Modellprojektes, das Menschen mit Behinderungen (die in der Mehrzahl in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen beschäftigt waren) bei ihrem Übergang in den Ruhestand begleitet hat. Das Modellprojekt demonstriert: Für viele von ihnen bietet diese Lebensphase eine letzte und oft auch die erste Möglichkeit, ihre vielfältigen Fähigkeiten zu entdecken und zu lernen, über die Gestaltung ihres Lebens selbst zu bestimmen – vorausgesetzt, sie werden hierzu animiert und dabei unterstützt.

Abstract (engl.):
Institutions of care assistance are facing a challenging situation: the number of elder people with disabilities is rising. This article reports about the conception, process and results of a model project about people who are just before retirement. It is shown that this period of life offers a last and sometimes the first chance to explore and expand personal skills.

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